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HaLT – Info für Eltern

Brief an die Eltern

Liebe Mutter, lieber Vater,

viele Eltern machen sich Sorgen, wenn ihre heranwachsenden Kinder beginnen, Alkohol zu trinken. Diese Sorgen sind nur allzu verständlich, denn nicht selten sind die unmittelbaren Folgen des Gebrauchs von Alkohol verhängnisvolle Unfälle, Gewalt gegen andere oder eine Alkoholvergiftung. Häufiger Alkoholkonsum kann dazu führen, nachhaltige Probleme mit Eltern, Geschwistern, Lehrern und Mitschülern zu bekommen, die Lust am Lernen zu verlieren und wichtigen Anforderungen im Alltag nicht mehr gerecht zu werden. Immer steht da auch die Sorge dahinter, dass das eigene Kind in eine Alkoholabhängigkeit hineingerät, die gerade bei Jugendlichen schwer zu behandeln ist.

Die Pubertät ist ein sehr spannender Lebensabschnitt. Ihr Kind wird mit vielfältigen Anforderungen konfrontiert, die eine aktive Auseinandersetzung erfordern. Dazu gehören vor allem das Wahrnehmen und Akzeptieren der körperlichen Entwicklung, der Aufbau von Freundschaften, die Loslösung vom Elternhaus, die Aufnahme von sexuellen Kontakten, der Aufbau eines eigenen Wertesystems und die Schul- und Berufskarriere. Und dazu gehört auch, Alkohol zu probieren und Grenzen im Umgang mit Alkohol auszuloten.

Dass Jugendliche alkoholische Getränke kennen lernen möchten, ist normal. Schließlich ist Alkohol ein Bestandteil unserer Lebensweise und hat weit in die Geschichte zurück reichende kulturelle Wurzeln. Die Mehrheit der Erwachsenen trinkt Alkohol und nicht wenige haben einen geradezu selbstverständlichen Umgang damit. Es ist daher nachvollziehbar, dass alkoholische Getränke für Jugendliche interessant sind und ausprobiert werden. Wenn jedoch gemeinsame Unternehmungen, Discobesuche oder Beisammensein ohne Alkohol nicht mehr denkbar sind, dann wird der Konsum zum Problem.

Die jüngste Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung – vom November 2004 – besagt, dass die meisten Jugendlichen mit dem Alkoholtrinken beginnen, wenn sie 14 Jahre alt sind. Im Alter zwischen 16 und 19 Jahren haben drei Viertel bereits ein- oder mehrmals einen Alkoholrausch erlebt. Mädchen bevorzugen dabei die angeblich „softeren“ alkoholischen Getränk (z. B.Alkopops, Sekt und Mixgetränke).

 

Die Gründe, weshalb Jugendliche Alkohol trinken, sind vielfältig

  • Sie wollen erwachsen wirken.
  • Sie wollen mit Gleichaltrigen mithalten.
  • Sie haben Sorgen (Leistungsdruck in der Schule, familiäre Konflikte, fehlende Anerkennung) und wollen durch Alkohol ihre Befindlichkeit verbessern.
  • Sie wollen Grenzen ausloten, wozu auch gehören kann, etwas Verbotenes auszuprobieren.
  • Sie finden, dass sie von Alkohol bessere Laune bekommen und lockerer werden im Umgang mit anderen.

Ihr heranwachsendes Kind sollte über die Wirkungen und die körperlichen, sozialen und psychischen Risiken des Alkohols informiert sein. Es ist unumstritten, dass von den Jugendlichen der verantwortungsbewusste Umgang mit Alkohol erlernt werden muss. Die Eltern sind dabei auch für ihre heranwachsenden Kinder eine wichtige Orientierungshilfe und ein Vorbild – und natürlich ein wichtiger Gesprächspartner.

 

Was Sie tun können, um Ihr Kind vor den Gefahren des Alkohols zu schützen?

  • Leben Sie Ihrem Kind einen verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol vor.
  • Lassen Sie Ihr Kind die Gewissheit spüren, dass Sie ihm jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stehen und aktive Unterstützung geben werden. Bleiben Sie mit Ihrem Kind im Gespräch und nehmen Sie Wünsche, Ängste und Probleme ernst.
  • Geben Sie Ihrem Kind Freiraum für neue Erfahrungen, damit es erkennen kann, dass es Probleme selbst zu meistern in der Lage ist. Auf diese Weise kann ihr Kind stolz auf die eigene Leistung sein und Selbstsicherheit entwickeln – eine gute Basis für ein positives Selbstwertgefühl - eine gute Basis, in kritischen Situationen „Nein“ sagen zu können, auch zum Alkohol.
  • Überprüfen Sie Ihre Erwartungen an die schulischen Leistungen Ihres Kindes. Vertrauen Sie ihrem Kind und helfen Sie ihm, selbst Lösungen aus einer unbefriedigenden Situation zu finden.
  • Denken Sie daran, dass Ihr Kind, mag es auch noch so erwachsen und unabhängig erscheinen, Ihre Unterstützung braucht; Es braucht Lob, und es braucht wohlmeinende, konstruktive Kritik.
  • Wenn Sie bemerken, dass Ihr Kind mit alkoholischen Getränken zu experimentieren beginnt, dann reden Sie offen mit ihm darüber. Nichts ist schlimmer als ein Tabu. Offenheit und Nähe sind die besten Voraussetzungen dafür, auch in Krisenzeiten mit Ihrem Kind im Gespräch zu bleiben. Das ist besonders dann wichtig, wenn Ihr Kind regelmäßig Alkohol trinken sollte. Versuchen Sie die Gründe dafür herauszufinden und suchen Sie gemeinsam nach Lösungen. Der Konsum von Alkohol für Jugendliche ist durch das Gesetz zur Verbesserung des Schutzes junger Menschen vor Gefahren des Alkohol- und Tabakkonsums geregelt.

 

Angebote für Eltern

Information, Beratung, Orientierungshilfen telefonisch oder in der Beratungsstelle.
Wenn Sie Fragen haben, dann rufen Sie einfach an unter 06051 915588 -0.

KONTAKT

AWO Kreisverband Main-Kinzig 
Vorstandsvorsitzender:
Jörg Mair

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